Behandlungsmöglichkeiten

Prinzipiell gibt es drei Arten der Behandlung einer Endometriose: 

  • Abwartendes Verhalten (Die Behandlung beschränkt sich auf die Linderung der Symptome.) 
  • Hormonelle Therapie. (Diese zielt darauf die Endometrioseherde zu verringern.) 
  • Eine Operation. (Diese hat die Aufgabe die Endometrioseherde zu verringern, die Fruchtbarkeit wieder herzustellen oder eine Heilung darzustellen.)

Die definitive Wahl ist von einer Anzahl von Faktoren abhängig wie: 

  • Symptomen 
  • Alter 
  • ob Fruchtbarkeit eine Rolle spielt 
  • den Schweregrad der Erkrankung.

ABWARTENDES VERHALTEN 

Abwartendes Verhalten ist die initiale Wahl wenn folgende Faktoren zutreffen: 

  • Bei Frauen mit geringen Schmerzen. 
  • Bei Frauen, die kurz vor der Menopause stehen.

Eine frühe Diagnose und Behandlung bei jungen Frauen kann eventuell in einigen Fällen einer späteren Unfruchtbarkeit vorbeugen. 

HORMONELLE THERAPIE 

Eine Hormontherapie wird genutzt um Zustände, in denen kein Eisprung vorliegt, zu imitieren (wie die Menopause oder eine Schwangerschaft) oder direkt den Eisprung zu unterbinden. 

Solche Substanzen sind Kontrazeptiva, Progesterone, GnRH Agonisten und Danazol. Sie können sehr effektiv die Symptome der Endometriose lindern. 

Einige dieser Medikamente können auch nach der Operation genutzt werden, um einer Wiederkehr der Endometrioseherde vorzubeugen. 

Aber es gibt auch Nachteile: 

  • Keines dieser Medikamente kann das Problem vollständig beheben. Die Symptome kehren bei der Hälfte der Patientinnen nach fünf Jahren wieder. 
  • Sie verbessern nicht die Fruchtbarkeitsraten. 
  • Die Nebenwirkungen dieser Medikamente können sehr nervenaufreibend sein. Es gibt hohe Aussteigerraten bei der Nutzung nahezu aller dieser hormonellen Behandlungen. 
  • Frauen, die GnRH Agonisten, Danazol oder ähnliche Substanzen nutzen, sollten nicht-hormonelle Verhüttungsmethoden wählen (Diaphragma, Kondome..), da die Medikamente das Risiko einer Schwangerschaftsschädigung erhöhen können.

[Für eine ausführliche Beschreibung dieser Medikamente sehen Sie bitte unter „Was ist die hormonelle Therapie der Endometriose?“

CHIRURGIE 

Eine Operation stellt eine Option bei folgenden Frauen dar: 

  • Bei Frauen mit schweren Schmerzen, die nicht auf ein vorsichtiges Abwarten und eine medikamentöse Therapie ansprechen. 
  • Bei Frauen, bei denen Kinderwunsch besteht und die Endometriose der wahrscheinlichste Faktor der Unfruchtbarkeit darstellt.

Es gibt zwei grundlegende chirurgische Herangehensweisen an eine Endometriose: 

  • KONSERVATIVE CHIRURGIE (LAPAROSKOPIE ODER LAPAROTOMIE).

    Die konservative Chirurgie nutzt die Laparoskopie oder Laparotomie um die Endometrioseherde zu entfernen ohne andere Reproduktionsorgane zu entfernen. 

    Dieses stellt eine gute Option dar für Frauen, die noch einen Kinderwunsch haben oder eine hormonelle Therapie nicht tolerieren. 

    Tatsächlich gehen die meisten Experten davon aus, dass die laparoskopische Chirurgie die Behandlung der Wahl bei Frauen mit Endometriose sein sollte. 

    Eine Endometriose kommt häufig nach einem konservativen chirurgischen Eingriff zurück. Die Rezidivraten liegen zwischen 2 und 47%. Das Risiko eines Rezidivs bzw. residueller Schmerzen steigt nach jeder Behandlungsoption mit dem Ausprägungsgrad, insbesondere wenn die Endometriose Bereiche außerhalb der Gebärmutter betrifft. 

    [Für mehr Info siehe auch Was ist die konservative Chirurgie der Endometriose ?]  

  • RADIKALOPERATION (HYSTEREKTOMIE)

    Die einzige potentielle Heilung einer Endometriose stellt die Hysterektomie (die Entfernung der Gebärmutter) zusammen mit der Entfernung der Eierstöcke (Oophorektomie) mit allen Endometrioseherden dar. 

    [Für mehr Info siehe auch Was ist die radikale Chirurgie der Endometriose ?]

Wenn man sich zwischen einer Hysterektomie (mit oder ohne Oophorektomie) und der konservativen Chirurgie entscheiden muss, stellen das Alter und Kinderwunsch die entscheidenden Faktoren dar. 

Es wird eine sorgfältige Aufklärung bezüglich aller Risiken und Vorteile der einzelnen chirurgischen Optionen durchgeführt, wobei der Arzt jede Entscheidung der Patientin respektieren muss, inwiefern sie Anteile ihrer Reproduktionsorgane behalten möchte, selbst, wenn sie die Menopause schon hinter sich hat. 

Beide, die Patientin und der Arzt sollten sich im Klaren darüber sein, dass die Operation auch noch nach ihrem Beginn geändert werden kann, je nachdem, was der Operateur vorfindet. Zum Beispiel ist es möglich, dass der Operateur Anormalitäten findet, die eine ausgedehntere Operation notwendig machen. 

Der Erfolg jeder Behandlungsmethode hängt von der Erfahrung des Chirurgen ab. Jede Patientin sollte sich immer nach der Anzahl der Eingriffe erkundigen, welche der oder die Arzt/Ärztin schon durchgeführt hat. Je mehr, desto besser. 

DIE BEHANDLUNG EINER UNFRUCHTBARKEIT BEI PATIENTINNEN MIT ENDOMETRIOSE 

Für Frauen mit einer schweren Endometriose und Kinderwunsch ist die konservative Chirurgie (meistens als Laparoskopie) der durchschnittliche Weg die Fruchtbarkeit wiederherzustellen. 

Hormonelle Therapien wie GnRh Agonisten oder Progesterone, die benutzt werden, um die Endometriose selbst zu behandeln, haben keine Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit. 

Jedoch ist hier von Interesse, dass eine Studie von 2002 die Hypothese aufstellte, dass GnRH Agonisten nach einer Operation helfen die Empfängnisraten bei Frauen, die gleichfalls zusätzliche Reproduktionsmaßnahmen wie in vitro Befruchtung (IVF) nutzen, zu erhöhen. 

Auf jeden Fall sind reproduktive Methoden wie z.B. eine Überstimulation der Eierstöcke mithilfe von Fruchtbarkeitsmedikamenten, um Eier zu produzieren, die Standardverfahren bei Frauen, bei denen eine Operation fehlgeschlagen ist. 

Hormonelle Therapie

Das grundlegende Ziel der hormonellen Therapie der Endometriose ist die Blockierung der Produktion weiblicher Geschlechtshormone (Östrogen und Progesteron) oder dem Eisprung durch andere hormonelle Bedingungen vorzubeugen. 

Spezifische hormonelle Substanzen haben unterschiedliche Effekte bei Frauen mit Endometriose. 

  • Sie induzieren eine Scheinschwangerschaft: 

    Orale Verhütungsmittel, die Östrogen und Progestin enthalten, ahmen eine Schwangerschaft nach und hemmen so den Eisprung. (Progestine sind natürliche oder synthetische Formen des Progesterons). 

    Progestin kann auch alleine genutzt werden, da sie spezifische Effekte aufweisen, die eine Atrophie des Endometriumgewebes verursachen können.  

  • Sie induzieren eine Scheinmenopause:

    Die Gonadotropin- Releasing Hormon (GnRH) Agonisten oder Gestrinon als Anti-Progesteron ahmen die Menopause nach. Sie reduzieren Östrogene und Progesterone im Körper.  

  • Sie induzieren eine fortwährende Blockade des Eisprungs.

    Danazol, ein Derivat männlicher Geschlechtshormone, ist ein starker Eisprunghemmer. 

    Aktuell berichten Studien über eine Schmerzlinderung bei 80 -85% der Frauen unter Einnahme dieser Medikamente. Vergleichende Studien haben einige Unterschiede in der Wirksamkeit der hormonellen Hauptbehandlungsmethoden gefunden. Diese Unterschiede manifestieren sich hauptsächlich im Bereich der Nebenwirkungen. 

    Alle Frauen sollten die Wirkungen bestimmter Medikamente mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen, um die für sie beste Wahl herauszufinden. 

    Orale Verhütungsmittel 

    Orale Verhütungsmittel (OVs), allgemein als „„die Pille““ bekannt, enthalten eine Kombination aus Östrogen und Progestin (entweder als natürliches Progesteron oder als synthetische Form, die als Progestogen bezeichnet wird). 

    OVs können das Risiko von Eierstockkrebs um 30% bis 50% und das von Gebärmutterkrebs um 50% senken, was möglicherweise einen wichtigen Nutzen für Frauen mit einer Endometriose darstellt. (Verhütungsmittel sind auch als Pflaster erhältlich, können aber möglicherweise das Risiko menstrueller Krämpfe erhöhen). 

    Wenn sie während des gesamten Menstruationszyklus eingenommen werden, hemmen sie die Wirkung anderer Reproduktionshormone (Luteinisierendes Hormon LH und das Follikel stimulierende Hormon, FSH) und beugen so dem Eisprung vor. 

    Es sind viele Sorten verfügbar. Auch hier sollten Frauen die beste Wahl in Bezug auf ihre persönliche Situation mit ihrem behandelnden Arzt besprechen. 

    Sowohl Östrogen als auch Progestin verursachen Nebenwirkungen. Die ernsthaftesten Nebenwirkungen werden durch das Östrogen in den Kombinationspräparaten hervorgerufen. Seltene, aber gefährliche Nebenwirkungen der OVs sind hoher Blutdruck und eine tiefe Venen Thrombose, die in seltenen Fällen zu Herzinfarkten oder auch Schlaganfällen führen können. 

    Progestine 

    Progestine können den Eisprung verhindern und das Risiko einer Endometriose auf dem folgenden Wegen reduzieren: 

    • Sie hemmen das Luteinisierende Hormon (LH), eines der für den Eisprung wichtigen Reproduktionshormone. 
    • Sie verändern die Gebärmutterschleimhaut und führen möglicherweise zu einer Schleimhautatrophie.

    Spezifische Progestine. 

    Medroxyprogesteron (Depo-Provera), welches typischerweise alle drei Monate als Spritze verabreicht wird, stellt den Standard dar. 

    Andere Progestine, die sich als nützlich erwiesen haben sind Norethisteron (Micronor, Noriday, Noristerat), Dienogest und Lynestrenol. 

    Progestin freisetzende intrauterine Spiralen (IUDs) können bei vielen Frauen mit einer Endometriose sehr hilfreich sein, insbesondere in der fortschrittlichen Version als Levonorgestrel-freisetzendes intrauterines System oder LNG-IUS (Mirena). Studien lassen vermuten, dass das LNG-IUS die endometriale Zellproliferation mindert und die Selbstzerstörung der Zellen fördert. Das von der IUD freigesetzte Progestin zeigt nahezu ausschließlich Wirkungen auf die Gebärmutter und den Gebärmutterhals, so dass weniger systemische Nebenwirkungen entstehen als mit anderen Progestinformen. 

    Progestinnebenwirkungen. 
    Progestinnebenwirkungen treten sowohl in oralen Kombinationspräparaten mit Östrogen als auch in reinen Progestinverhütungsmitteln auf, obwohl sie dort weniger schwerwiegend sein können, abhängig von der Form und der Dosierung des Verhütungsmittels. Nebenwirkungen können folgende sein: 

    • Änderungen der Blutungen. Dazu zählen größere Mengen während der Regel, Schmierblutungen und Blutungen zwischen den Regelblutungen (Zwischenblutungen) oder ein Fehlen der Regelblutung. Wenn eine dieser Nebenwirkungen auftritt, sollten Sie Ihren behandelnden Arzt aufsuchen. 
    • Unerwarteter Milchfluss (Um auszuschließen, dass dem keine anderweitige Erkrankung zugrunde liegt, sollten Sie Ihren behandelnden Arzt aufsuchen). 
    • Bauchschmerzen oder – Krämpfe. 
    • Durchfall. 
    • Müdigkeit, ungewöhnliche Abgeschlagenheit, Schwäche. 
    • Hitzewallungen. 
    • Verringerte sexuelle Lust. 
    • Übelkeit. 
    • Schlafstörungen. 
    • Depressionen, Gereiztheit oder Stimmungsschwankungen. 
    • Schwellungen im Bereich des Gesichts, der Knöchel oder der Füße. 
    • Gewichtszunahme.

    Neuere Zusammensetzungen der Kombinationspillen, die niedrigere Östrogendosen und neuere Formen von Progstinen nutzen, können viele dieser Nebenwirkungen reduzieren oder sogar verhindern. 

    Bei Progestinen, die in Form von nicht oralen Verhütungsmitteln verabreicht werden, treten diese Nebenwirkungen mit einem nicht so hohen Risiko auf. 

    Wenn Nebenwirkungen bestehen bleiben oder sich verstärken, sollte jede Frau immer Ihren behandelnden Arzt aufsuchen. Viele Frauen zeigen diese Nebenwirkungen nicht, oder wenn sie solche aufweisen gewöhnt  sich ihr Körper eventuell daran. 

    GnRH Agonisten 

    Gonadotropin freisetzendes Hormon (GnRH) Agonisten sind effektive Hormone in der Behandlung der Endometriose. Sie können die Freisetzung der Reproduktionshormone LH (Luteinisierendes Hormon) und FSH (Follikel stimulierendes Hormon) blockieren. Als Ergebnis beenden die Eierstöcke den Eisprung und die Produktion von Östrogen, welches aber für das Wachstum der Endometrioseherde erforderlich ist. 

    Spezifische GnRH Agonisten. 

    Zu den GnRH Agonisten gehören Goserelin (Zoladex), Buserelin, eine monatliche Injektion von Leuprolide (Depot Lupron), und ein Nasenspray, Nafarelin (Synarel). 

    Nebenwirkungen und Komplikationen. 

    Im Allgemeinen zählen zu den Nebenwirkungen (die bei manchen Frauen stark ausgeprägt sein können) Menopausen ähnliche Symptome wie Hitzewallungen, Nachtschweiß, Scheidenmileuänderungen und Gewichtsveränderungen. Frauen sollten sie daher nach Möglichkeit nicht länger als sechs Monate einnehmen. 

    Eine alleinige Therapie mit GnRH Agonisten schützt nicht vor einer Schwangerschaft. Darüber hinaus besteht sogar, bei Eintreten einer Schwangerschaft während ihrer Einnahme das Risiko von gestörten Schwangerschaften. 

    Daher sollten Frauen, die GnRh Agonisten einnehmen, unter der Therapie zusätzlich mit nicht hormonellen Verhütungsmitteln arbeiten – wie einem Diaphragma oder Kondomen. 

    Danazol 

    Danazol ist eine synthetische Substanz, die den männlichen Geschlechtshormonen ähnelt. Sie unterdrückt die zur Ovulation führenden Wege. 

    Es gibt eine hohe Abbrecherrate, die am häufigsten durch die Nebenwirkungen verursacht wird, insbesondere männliche Charakteristika wie eine zunehmende Gesichtsbehaarung, Akne, eine Gewichtszunahme und eine tiefere Stimme. Außerdem kann Danazol ungesund hohe Cholesterinspiegel verursachen. Es wurde von einigen Fällen von Blutthromben und Schlaganfällen berichtet, außerdem in ganz seltenen Fällen von Leberschäden. 

    Antiprogestine 

    Antiprogestine stellen viel versprechende Substanzen zur Behandlung der Endometriose dar, da sie sowohl die Östrogen als auch die Progesteronrezeptoren verringern. 

    Zu diesen zählen 

    • Gestrinon.
    • Mifepriston.

    Im Studienstadium befindliche Hormone 

    GnRH Antagonisten. 

    Zu den GnRH Antagonisten gehören Ganirelix (Antagon) und Cetrorelix (Cetrotide). Diese sind neuere Substanzen, die sich von den GnRH Agonisten in der Form unterscheiden, dass sie direkte Wirkungen auf die Zirbeldrüse haben. Daraus folgt ein schnellerer Wirkungseintritt. Außerdem haben sie ein geringeres Risiko an Nebenwirkungen und Komplikationen. 

    Aromatasehemmer. 

    Medikamente, welche die Aromatase, ein Enzym, das bei Frauen in der Menopause in großen Mengen vorkommt, blockieren, werden auf ihre Wirkungen hinsichtlich der Endometriose untersucht. 

    Selektive Östrogen-Rezeptor Modulatoren (SERMs). 

    Von Medikamenten, die als selektive Östrogen-Rezeptor Modulatoren (SERMs) bekannt sind, wird angenommen, dass sie sich einerseits wie Östrogene, aber auch andererseits wie ein Östrogen Blocker (Antiöstrogene) verhalten. Sie sind noch nicht ausreichend in Bezug auf die Endometriose untersucht und daher bedarf es hier noch weiterer Forschungen. 

    Fulvetrant. 

    Fulvetrant (Faslodex) blockiert Östrogene und ist in Bezug auf Gebärmuttermyome und Endometriose untersucht worden. 

Konservative Chirurgie

Das Ziel der konservativen Chirurgie ist soviel Endometrioseherde und Zysten wie möglich zu entfernen ohne chirurgische Narben und damit Verwachsungen zu verursachen, die eine spätere Fruchtbarkeit behindern könnten. 

Es gibt zwei konservative chirurgische Wege, entweder die Laparoskopie oder die Laparotomie. 

Eine Verbesserung der Fruchtbarkeit. 

Es wurde gezeigt, dass eine Operation die Fruchtbarkeitsraten bei Frauen mit einer schweren Endometriose (Grad III und IV) verbessert. Einige Ärzte empfehlen eine Operation auch schon bei frühen Formen der Endometriose, wegen der fortschreitenden Art der Erkrankung und da es Hinweise gibt, dass die Fruchtbarkeit dadurch verbessert wird. Die Fruchtbarkeit kann häufig sogar wiederhergestellt werden, wenn nicht alle Endometrioseherde vollständig entfernt werden. In solchen Fällen treten die besten Fruchtbarkeitsraten jedoch in der frühen postoperativen Phase auf. Sie nimmt mit der Zeit wieder ab, wenn die Herde nicht ganz entfernt wurden. Folgeoperationen sind weniger effektiv in Bezug auf die Wiederherstellung der Fruchtbarkeit. 

Die Schmerzlinderung und ihre Wiederkehr. 

Studien berichten über eine postoperative Schmerzreduktion bei mehr als 60% der Frauen. Die konservative Chirurgie kann aber mikroskopisch kleine Herde übersehen, die nach dem Eingriff wieder Schmerzen oder andere Symptome verursachen können. 

Die Laparoskopie stellt den Goldstandard in der Behandlung der Endometriose dar. 

Normalerweise findet sie unter Vollnarkose statt und beinhaltet Folgendes: 

  • Das Verfahren erfordert einen schmalen Schnitt am Nabel und über dem Schambein. 
  • Das Laparoskop (eine Hohlröhre, die mit einer Kameralinse und einer Fiberglasoptik ausgestattet ist) wird über den Schnitt am Nabel eingeführt. 
  • Dann wird eine Sonde über den zweiten Schnitt eingebracht, die es dem Arzt ermöglicht direkt die äußere Oberfläche der Gebärmutter, die Eileiter und die Eierstöcke einzusehen. 
  • Über diesen Schnitt können dann ein oder zwei weitere kleine Schnitte auf jeder Seite der unteren Bauchwand durchgeführt werden. 
  • Die chirurgischen Instrumente oder andere Hilfsmittel werden dann über diese zusätzlichen Schnitte eingeführt, um krankhaftes Gewebe zu entfernen oder zu zerstören. 
  • Die Herde können entfernt werden, indem man sie mit Hilfe eines Lasers oder Messers ausschneidet (eine chirurgische Entfernung) oder indem man sie mit Hilfe eines Lasers oder Elektrizität zerstört (Elektrocauter).

Eine Studie zeigte, dass durch die Laparoskopie Schmerzlinderung bei über 62% der Frauen erreicht werden konnte. Zusätzlich bewegen sich die Schwangerschaftsraten nach einer Laparoskopie bei 20% bis zu über 50%. 

Laparotomie 

Bei der Laparotomie wird ein großer Bauchschnitt gemacht und konventionelle chirurgische Instrumente genutzt. Sie ist somit invasiver und es ist eine längere Erholungszeit notwendig. Die Laparotomie wird typischerweise bei infiltrierenden Endometrioseherden genutzt, obwohl die Laparoskopie selbst bei tiefen Endomtrioseherden eine größere Effektivität aufweist. 

Postoperative Komplikationen. 

Viele Patientinnen erfahren vorübergehende aber dafür schwere Unannehmlichkeiten nach einer Laparoskopie, die auf die verbleibende Menge von CO2 zurückzuführen ist, welches auf das Zwerchfell drückt. 

Techniken der Nervendurchtrennung 

Es gibt einige Hinweise darauf, dass durch eine Durchtrennung der Schmerzfasern, die von der Gebärmutter ausgehen, das durch eine Dysmenorrhö verursachte Ausmaß an Schmerzen abnimmt. 

Es werden zwei Verfahren genutzt, um die Nerven zu blockieren, die Nervenablation im Bereich der Gebärmutter und die laparoskopische präsakrale Nervenentfernung. 

Die Nervenablation im Bereich der Gebärmutter. 

Für die Nervenablation der Gebärmutter werden entweder ein Laser oder ein Elektrokauter zur Zerstörung der Nerven, die von der Gebärmutter zum unteren Teil der Wirbelsäule führen, genutzt. In manchen Fällen ist dieses Verfahren erfolgreich. 

Die laparoskopische präsakrale Nervenentfernung. 

Die laparoskopische päsakrale Nervenentfernung nutzt die Lasertechnik, um die Nerven im Bereich des unteren Rückens, welche die Schmerzen von der Gebärmutter aus leiten, zu durchtrennen. Die Wirkung dieses Verfahrens scheint länger vorzuhalten als bei der Nervenablation der Gebärmutter. 

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Radikale Chirurgie

Unter der Hysterektomie versteht man eine chirurgische Entfernung der Gebärmutter, welche die am zweithäufigsten durchgeführte Operation bei prämenopausalen Frauen darstellt. (An erster Stelle steht der Kaiserschnitt). 

Die Endometriose ist für 18% dieser Verfahren verantwortlich, wobei diese Rate stark von der ethnischen Zugehörigkeit abhängig ist, z.B. mit der Mehrzahl der Endometriose verursachten Hysterektomien unter kaukasischen Frauen. 

Hierbei sollte angemerkt werden, dass eine Hysterektomie die Endometriose nicht zwingend heilt. 

Die Bestimmung des Hysterektomieausmaßes 

Wenn einmal die Entscheidung zu einer Hysterektomie getroffen wurde, sollte jede Patientin mit ihrem behandelnden Arzt besprechen, was alles entfernt wird. 

Die gängigen Wahlen sind: 

  • Totale Hysterektomie (Entfernung der Gebärmutter und des Gebärmutterhalses).

    Wird nur die Gebärmutter entfernt, so besteht das gleiche Risiko für ein Endometrioserezidiv wie bei der konservativen Operation.  

  • Supracervikale Hysterektomie (die Entfernung der Gebärmutter unter Erhaltung des Gebärmutterhalses)

    Dieses Verfahren wird bei 20% bis 25% der Fälle genutzt.  

  • Beidseitige Salpingo-Oophorektomie ( die Entfernung der Eierstöcke)

    Sie kann gemeinsam mit der totalen oder der suprazervikalen Hysterektomie angewandt werden. 

    Sie stellt die einzige potentielle Heilungsmöglichkeit der Endometriose dar. 

    Für weitere Details über die Techniken und Fotos der gasfreien totalen und suprazervikalen Hysterektomie klicken Sie bitte auf das Spezialgebiet „Gebärmutterentfernung“ und dort die „Ergebnisse“

Alternative Therapieoptionen

Übliche krampflösende Schmerzmedikamente 

Nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAIDs). 

Nicht verschreibungspflichtige Entzündungshemmer (NSAIDs) können bei 75% der Frauen mit einer Endometriose ausreichend sein. NSAIDs blockieren die Prostaglandine (die Substanzen, die Gebärmutterkontraktionen verstärken)O. Sie stellen effektive Schmerzmedikamente dar und haben auch noch andere Eigenschaften, die gegen Entzündungsfaktoren wirksam sind. 

Aspirin ist das geläufigste NSAID, aber es gibt dutzende anderer nicht verschreibungspflichtiger Substanzen. Unter den effektivsten NSAIDs zur Behandlung menstrueller Beschwerden sind Ibuprofen, Naproxen and Mefenamicsäure. 

Für den größten Nutzen, sollten sie sieben bis zehn Tage vor dem ausgerechneten Regeltermin eingenommen werden. 

Es sollte jedoch angemerkt werden, dass die Langzeitanwendung jedes NSAIDs das Risiko gastrointestinaler Ulzera und Blutungen erhöht. 

COX-2 Inhibitoren. 

Celecoxib, Rofecoxib und Valdecoxib sind als Zyklooxygenase(COX-2) Inhibitoren bekannt. Diese Medikamente sind wirkungsvolle Schmerzmittel und werden mit einigem Erfolg bei Menstruationskrämpfen agewandt. Ihre Wirkungsweise ist ähnlich der der NSAIDs, aber zumindest theoretisch sollten COX-2 Inhibitoren schonender in Bezug auf den Gastrointestinaltrakt sein. 

Diätfaktoren 

Einige Frauen berichten über eine Schmerzlinderung, wenn sie Milchprodukte meiden und sich an eine Faserreiche Diät halten und nur wenige gering gesättigte Fette (tierisch) zu sich nehmen. Faserreiches Essen (wie Obst und Gemüse) zusammen mit viel Flüssigkeit (Wasser oder Säfte, kein Koffein) sind nicht nur gesund, sondern helfen auch Obstipationen vorzubeugen, die Symptome verschlimmern können. Wenn Frauen sich für eine Diät mit einer  Einschränkung von Milchprodukten entscheiden, sollten sie sicher sein genug Kalzium über andere Wege zu sich zu nehmen. 

Bestimmte Fettkomponenten, die als Omega-3 Fettsäuren bezeichnet werden und in Fischölen enthalten sind, haben spezifische anti-entzündliche Komponenten. Man findet sie in bestimmten fettigen Fischen (Sardinen, Makrelen) und kann sie in Form von Nahrungsergänzungen zu sich nehmen. Diese Nahrungsergänzungen werden entweder als Omega- 3 Fettsäuren oder als EPA-DHA (welches die wichtige Komponente darstellt) ausgezeichnet. Primelöl und Schwarze Johannisbeeren Öl, die man in Reformhäusern erhalten kann, enthalten ähnliche Fettsäuren, die auch hilfreich sein können. 

Einige Befunde sprechen dafür, dass Sojaprodukte (wie z.B. Tofu und Sojamilch) vor einer Endometriose schützen können. Soja enthält Östrogen ähnliche Komponenten, die vor den durch das eigene Östrogen getriggerten Problemen schützen können. Hier sind weitere Forschungen notwendig. 

Frauen mit einer Endometriose sollten Alkohol, Koffein und Schokolade meiden. Frauen, die große Mengen von Getränken, die Koffein enthalten zu sich nehmen, scheinen ein erhöhtes Risiko zu haben an einer Endometriose zu erkranken, vielleicht weil Koffein zu erhöhten Spiegeln von Östrogen, Östron führt. Schwerer Alkoholabusus (welcher alleine schon die Östrogenspiegel anhebt) ist auch mit einer Endometriose assoziiert. 

Sport 

Sport kann für Frauen mit einer Endometriose sehr hilfreich sein. Er senkt die Stresspegel und Anspannungen und könnte die hormonellen Spiegel, die zu einem Wachstum der Endometrioseherde führen, reduzieren. 

Alternative Behandlungsmethoden 

Bestimmte integrierte Methoden können helfen menstruelle Krämpfe zu lindern, hierbei sind besonders Techniken zur Muskelentspannung von Bedeutung, welche die Schmerzen und Entzündungen im Körper erleichtern. Es ist jedoch nicht sicher, ob diese Vorgehensweisen Frauen mit einer Endometriose irgendeine Besserung bringen. Alternative Therapien, die nicht getestete Pflanzen und sogenannte Naturheilverfahren beinhalten, sollten von Patientinnen immer mit Vorsicht behandelt werden. 

Akkupunktur und Akkupressur. 

Einige Studien, inklusive einer kleinen gut geführten Versuchsreihe, berichteten über eine Linderung der Beckenschmerzen nach Akkupunktur oder Akkupressur an bestimmten Körperpunkten. Man geht davon aus, dass diese über eine Erregung bestimmter Nervenrezeptoren an solchen Orten arbeiten, die mit Schmerzblockern im Gehirn in Verbindung stehen. Einige Frauen berichten über eine Linderung mit Hilfe der Relexlehre, eine Akkupunkturtechnik bei der Akkupunkturpunkte an den Ohren, den Händen und den Füßen manuell gereizt werden. 

Transkutane elektrische Nervenstimulation. 

Bei der transkutanen elektrischen Nervenstimulation (TENS) werden Elektroden an bestimmten Teilen des Körpers aufgebracht und dann Niedrigpegel elektrische Pulse im Bereich dieser Punkte ausgesandt. Forscher nehmen an, dass dieses Verfahren über eine Änderung der Möglichkeit des Körpers Schmerzreize anzunehmen, arbeitet. Die Standardmethode ist 80 bis 100 Pulse pro Sekunde über einen Zeitraum von 45 Minuten drei mal am Tag auszusenden; die PAtientinnen selbst bekommen davon kaum etwas mit. Eine große Analyse einer bestimmten Anzahl kleiner Studien hat 2002 ergeben, dass diese Methode bei manchen Frauen mit Dysmenorrhoe helfen kann. Möglicherweise existieren geringe Nebenwirkungen. 

Yoga und Meditationstechniken. 

Yoga und Meditationstechniken, die zu einer Entspannung führen, können bei Regelkrämpfen ebenfalls hilfreich sein. 

Chiropraktik. 

Einige Frauen, die unter einer primären Dymenorrrhö leiden, haben sich HIlfe bei auf Wirbelsäulenmanipulation spezialisierten Chiropraktikern gesucht. In einer Studie wurde ein Verfahren mit einem großen Kraftaufwand und ein Verfahren mit einem nur geringen Kraftaufwand, das als Placebo diente, miteinander verglichen. Beide zeigten niedrigere Punktzahlen bei Tests zur Messung der Schmerzen, was vielleicht andeutet, dass ein einfaches Massieren des Rückens durch einen symphatischen Partner oder einen Freund auch hilfreich sein kann. 

Unsere Strategie

Die Endometriose ist eine chronische proliferative Erkrankung, die einer aggressiven Therapie bedarf, um eine Linderung der Symptome zu erreichen und ein Fortschreiten zu verhindern. 

Die Behandlungsmöglichkeiten sind medikamentös oder chirurgisch oder eine Kombination aus beidem. 

Wir bieten Möglichkeiten abhängig von den individuellen Bedürfnissen und Wünschen unserer Patientinnen an und am wichtigsten in Abhängigkeit von den Symptomen und der Ausprägung ihrer Erkrankung. 

Unsere chirurgische Therapie die Endometriose zu bekämpfen sieht folgendermaßen aus: 

MANAGEMENT DER ENDOMETRIOME (Endometriosezysten des Eierstocks) 

Präoperativ wird eine transvaginale Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke durchgeführt und ein CA 125 Probe aus dem Blut abgenommen wenn eine zunehmende Vergrößerung bekannt ist. 

Der Ultraschallbefund einer runden, Masse im Bereich der Adnexen mit einer dicken Wand und einem homogenen echoarmen Muster ist hochverdächtig auf Endometriome. Andere können auch irreguläre Begrenzungen mit Septen und einem areflexivem Muster aufweisen. 

In allen Fällen bedarf es einer sorgfältigen Betrachtung des Bauches sowie des Beckens. 

Endometriome werden drainiert, indem man sie von der Beckenwand entfernt. 
Ein Aquadissector wird zur Mobilisierung der Eierstöcke von der Beckenwand genutzt. Häufig schließt sich diesem Manöver die Drainage schokoladenartiger mit flüssigem Hämosiderin gefüllter Zysten von der Unterfläche der Eierstöcke an. 

Tritt dieser Fall ein, so werden die Eierstöcke an ihrem Hilus unter Benutzung des Aquadissektors von der Beckenwand entfernt und vorsichtig stumpf durchtrennt um eine Schädigung der Beckenwand zu reduzieren. 

Die Erfahrung lehrt, dass eine Drainage nicht ausreichend ist. Es wurden schon Endometriome an den Eierstöcken von bis zu 15 cm Größe ausgeschnitten. Die Zystenwand ist häufig fest mit der Eierstockrinde verbunden, so dass es während der Mobilisierung der Zyste zur Ruptur kommen kann, das heißt des Anteils, der an der Beckenwand oder den uterosacralen Bändern festgewachsen war und nicht des Teils in der Nähe des Eierstockhilus. 

Das Laparoskop wird nah an das Gebiet, in dem die Durchtrennung stattfinden soll herangebracht, dann wird diese vergrößert, um die Zystenwand klar identifizieren zu können. Der Einschnitt wird wenn möglich mit Hilfe des 360° Blicks vergrößert. Das Strommesser zerstört die Endometriome an der Eierstockrinden/ Endometriomverbindung während die Trennung der Strukturen durchgeführt wird. Danach wird die Eierstockrinde und die Wand der Endometriosezyste durch eine Biopsie oder Greifzange stabilisiert, während Zug auf die Zystenwand ausgeübt wird, um sie aus dem Inneren des Eierstocks herauszuziehen. Wenn man das Gefühl hat, dass die Zystenwand nicht vollständig entfernt wurde, kann die Zystenhöhle ausgetrocknet werden um jegliche verbliebene Endometriosezellen zu zerstören. Wenn sies nicht gelingt, kann die Endometriose zurückkehren. 

Die Ausschälung kann mit einer minimalen Blutung im Bereich des Zystenbettes durchgeführt werden und die Enden der Eierstocckwand wachsen gewöhnlich wieder sehr gut zusammen, auch wenn eine extrakorporelle Naht benötigt wird, insbesondere, wenn große Endometriome entfent wurden. 

Die Blutstillung wird mithilfe einer Untersuchung innerhalb des Eierstocks überprüft, und vereinzelte Blutungen werden mit einer elektrischen Zange koaguliert. 

Wenn sich aus der Entfernung ein großer asyymetrischer Defekt ergibt, wird der Eierstock mithilfe einer Naht repariert. Obwohl viele Chirurgen sagen , dass eine Naht für das Wiederzusammenwachsen nicht notwendig ist, realisiert jeder, der viele Frauen operiert hat, dass ein offener Eierstock auch sehr aufnahmefähig für kleine und größere Darmschlingen ist. 

In der meisten Fällen einer Eierstocksendometriose, bestehen auch Endometrioseherde an der Beckenwand und/ oder den uterosacralen Bändern. Diese Läsionen sollten nach der Ausschälung der Endometrioseherde ausgeschnitten werden, um ein Rezidiv zu vermeiden. Endometrioseherde an der Beckenwand erfordern normalerweise einen peritonealen Schnitt und eine Lösung des Harnleiters um den hier liegenden Ureter von der Läsion abzutrennen. 

Eine Oophorektomie kann bei Frauen, bei denen eine zukünftige Fertilität keine Rolle mehr spielt, ebenfalls bei Endometriose bedingter Schmerz- oder Massenzunahme vorgeschlagen werden. Diese Wahl ist insbesondere bei linksseitgen Beckenschmerzen angezeigt, wenn der linke Eierstock in rectosigmoidale Verwachsungen eingebunden ist, da diese die Angewohnheit haben wiederzukehren. Vor der Entfernung wird der Eierstock von der Beckenwand und den Verwachsungen gelöst. Es ist zwingend notwendig, dass der Operateur den Verlauf des Harnleiters darstellt. Die Bauchhaut über dem Harnleiter wird mit einem scharfen Messer eröffnet. Zarte Greifzangen werden dann so lange parallel und senkrecht zu den retroperitonealen Strukturen geöffnet, bis der Harnleiter identifiziert wurde. Das Messer kann dann genutzt werden um den weiteren Weg des Harnleiters entlang der Beckenwand zu öffnen. 

DAS MANAGEMENT EINER REKTOVAGINALEN ENDOMETRIOSE 

Bei den meisten Frauen mit einer Endometriose im Douglasraum zeigen die uterosakralen Bänder, die vordere Rektumwand und der hintere Scheiden-/ Gebärmutterhals eine knotige/ zarte Struktur während der rektovaginalen Untersuchung. 

Das Ziel der Operation ist hier die schmerzhaften Knoten zu entfernen. 

Die Laparoskopie sollte erst beendet werden, wenn die Endometrioseherde soweit entfernt sind, dass die Scheide frei beweglich ist, das Rektum frei ist und während der rektovaginalen Untersuchung keine Knötchen mehr gefunden werden, während gleichzeitig das entsprechende Gebiet mit dem Laparoskop betrachtet wird. 

Eine tiefe noduläre Endometriose, die den Douglasraum miteinbezieht, macht eine Ausschälung aller fibronodulären Geweben in den uterosakralen Bändern, dem hinteren Gebärmutterhals, der hinteren Scheide und  dem vorderen Rektum notwendig. 

Vorsicht ist bei der Trennung des vorderen Rektums von der hinteren Scheidenwand angezeigt, wenn man durch die Anheftungsregion bis zum lockeren Gewebe des rektovaginalen Raumes gelangt. Bei dieser Technik verbleibt die Masse der Läsionen an der hinteren Scheidenwand, um hier entfernt zu werden, auch die Anteile, die vorher dem Rektum anlagen. Mit Hilfe einer rektalen Untersuchung als Führung zu den betroffenen Stellen, wird die rektale Schleimhaut mit Messern an der Verbindungsstelle zum Douglasraum geöfffnet. 

Anschließend folgt eine vorsichtige scharfe und stumpfe Trennung, bis das Rektum, normal oder mit enthaltenen fibrotischen Endometrioseherden, von der hinteren Gebärmutter, dem Gebärmutterhals und den oberen Scheidenanteilen getrennt ist. 

Nachdem die vordere Rektummobilsation abgeschlossen ist, werden die fibrotischen Endometrioseherde von der hinteren Scheide (die Lokalisation, die die ganze Zeit durch einen Schwamm in der hinteren Fornix aufrechterhalten wurde), des hinteren Gebärmutterhalses, eingeschlossen die Ansatzpunkte der uterosakralen Bänder und des Rektums entfernt. 

Dieses wird häufig en bloc als ein großes Muster zu Ende geführt, wobei die Ansatzstellen beider uterosakraler Bänder lateral, die vordere Rektumwandkomponente in ihrem unteren Anteil und der Scheiden- Gebärmutterhalsübergang in seinem oberen Anteil miteinbezogen werden. Hierbei stellen die stumpfen Scheren das wichtigste Instrument zum sicheren Entfernen dar. Damit das Gewebe, das entfernt werden soll unter Zug steht, wird eine gezähnte Zange verwendet. 

Der Harnleiter liegt meist lateral der Läsionen im Douglasraum. Wenn die uterosakralen Bänder zur Seite gezogen werden, gibt es ein geringes Harnleiterverletzungsrisiko. Wenn sich der Harnleiter nah an den Läsionen befindet, muss seine Richtung beginnend am Beckenrand dargestellt werden und wenn notwendig, wird die Bauchhaut, die den Harnleiter bedeckt eröffnet, um sicher zu gehen dass sich der Harnleiter tief im Becken befindet. Eine uterosakrale fibrotische Endometriose kann den Harnleiter umgeben, wodurch eine Durchtrennung des Harnleiters mit einer Entfernung der umgebenden Endometriose notwendig werden kann. Mikrobipolare Zangen mit Bewässerungsmöglichkeiten zwischen den Kneifern werden benutzt, um arterielle und venöse Blutungen in der Umgebung des Harnleiters zu kontrollieren. 

Uterosakrale Bänder, die durch Endometrioseherde infiltriert wurden, werden früh während einer Operation entfernt, manchmal schon vor der Mobilisierung des Rektums. Häufig sind sie für einen großen Teil der tastbaren rektalen Knoten verantwortlich. 

Die uterosakralen Bänder werden lateral des Rektum geteilt, wo sich normalkalibrige Bänder mit gedehnten fibrotischen Bändern treffen und unter Zug stehen. Die Bauchhaut wird auf beiden Seiten der Bänder eingeschnitten und der verdickte Anteil der Bänder ausgeschnitten inklusive seines Ansatzes an dem Gebärmutterhals. Weiches lockeres areoläres Gewebe, Fettgewebe, Uterusgefäße und der Harnleiter finden sich in der Nähe der Bänder. Fibrotisches Gewebe, welches am Rand der Excision verblieben ist, wird mit einer bewässernden Mikroelektrode koaguliert, insbesondere am Übergang des Gebärmutterhalses zum Gebärmutterkörper. Selten sind die Bänder auf ihrem gesamten Verlauf zum Steißbein betroffen. In diesen Fällen kann es das Beste sein, wenn die Bänder in der Mitte geteilt werden und mit Hilfe von Zug an der sakralen Seite der Bänder, sie vom Rektum, dem Harnleiter und den gastrointestinalen Gefäßen weggezogen werden. 

Die Trennung der fibrotische Endometrioseherde von der verdickten Scheidenwand wird vollzogen, indem mit Hilfe einer Biopsiezange Zug ausgeübt wird, um diese Läsionen von einer Seite zur anderen zu ziehen. Laser, Aquadissektion, Elektrochirurgie oder Scheren werden genutzt, wie sie gerade benötigt werden. Häufig wird durch Zug und das Einbringen eines Schwammes von vaginal zur Aufdehnung der Scheide ein klarer Gliederungsplan oberhalb oder in der Nähe der rektovaginalen Faszie deutlich, so dass die Läsionen von der Scheidenwand abgezogen werden können. 

DIE ENTFERNUNG VON ENDOMETRIOSEHERDEN IM BEREICH DER EINGEWEIDE 

Endometrioseherde am Rektum oder dem Rektosigmoid können oberflächlich, in der Muskulatur oder über die gesamte Dicke gehen unter Einbeziehung der Muskularisschicht und der Lamina propria der Schleimhaut, darüber hinaus wird der Schleimhautüberzug selten durchbrochen. Die Läsionen befinden sich seitlich oder vorne. 

Fibrotische Endometrioseknoten, welche die vordere Rektumwand infiltrieren sind die häufigsten und können fokal narbig oder linear (als quer angeordnetes Band welches oft mit einer Striktur einhergeht, dort wo das Rektum mit der hinteren Scheidenwand verbunden ist) sein. 

Unter dem Miskroskop bestehen all diese Läsionen in den uterosakralen Bändern, der hinteren Scheidenwand und dem Gebärmutterhals aus fibromuskulärem Gewebe, welches die Endometriumdrüsen umgibt und dem typischen Stromazellen. 

Frauen mit einer vermuteten oder bekannten ausgedehnten Endometriose werden präoperativ in Bezug auf das Risiko einer Darmverletzung, den Methoden der möglichen Behandlung und den Auswirkungen einer Darmperforation und Resektion während des Krankenhausaufenthaltes und der postoperativen Erholungsphase beraten. Sicherlich ist das Risiko einer ungeplanten Rektumperforation entsprechend dem bei jedem Eingriff, der in der Nähe des Darmtraktes stattfindet, aber es ist besonders erhöht bei der Entfernung einer rektalen Endometriose bedingt durch die fibrotischen Eigenarten der Erkrankung und der anatomischen Verzerrung. 

Wenn sie erst einmal von der Scheide getrennt sind, werden das Rektum und das Rektosigmoid vorsichtig mit einer stumpfen Sonde von innen untersucht. Die Läsionen werden geschätzt, ob sie oberflächlich, tief oder knotenförmig sind. Oberflächliche Läsionen, welche die Serosa und Adventitia mit einbeziehen werden ausgeschnitten , indem man einen elliptischen Schnitt um die weiße fibrotische Läsion herum mit einer Schere durchführt, wobei diese Läsion mit einer mikrogezähnten Zange angehoben wird, dann wird sie an ihrer Verbindung mit der normal zirkulären Muskularis ausgehöhlt. 

Endometriotische Knoten, welche die vordere Rektumwand infiltrieren werden ausgeschnitten, zum Teil oder vollständig, normalerweise mit einer Sonde oder dem Finger des Chirurgien in der Nähe der Läsion. Indem man mit Scheren arbeitet, wird die Läsion an der Verbindung des knotigen weißen fibrotischen Gewebes zum normalen rosa erscheinenden Gewebe ausgeschnitten. 

Tiefe rektale Muskularisschichtdefekte werden mit einer Naht geschlossen. Die 3-D Naht wird mit Hilfe gebogener Nadeln durchgeführt, der Knoten außerhalb der Bauchhöhle geknotet und dann mit Hilfe des Knotenschiebers nach unten vorgeschoben. 

HYSTEREKTOMIE BEI ENDOMETRIOSE 

Eine ausgedehnte Endometriose (Adenomyose) kann sich in der Gebärrmutter bilden, wo sie noch nach erfolgter Endometriose Operation Schmerzen verursachen kann. 

Während eine Entfernung der Endometrioseherde unter Schutz der Gebärmutter fast immer möglich ist, sollte eine Hysterektomie Frauen geraten werden, die an schweren Beckenschmerzen leiden, die ihre Lebensqualität beeinträchtigen und keine Erhaltung der Fruchtbarkeit wünschen. Eine begleitende Eierstockentfernung kann durchgeführt werden. 

Das Ziel der laparoskopischen Hysterektomie bei ausgedehnter Endometriose mit einem Verschluss des Douglasraumes ist das gleiche wie bei jeder anderen Endometriose-Operation, d.h. die Entfernung aller tastbaren und sichtbaren Endometrioseherde. Der Operateur muss zuerst die Eierstöcke befreien, dann die Harnleiter und letztendlich das Rektum von der hinteren Scheidenwand im rektovaginalen Septum. Wie vorher beschrieben, bedarf eine tiefe fibrotische Endometriose im Douglasraum der Entfernung des fibrotischen Gewebes an den uterosakralen Bändern, des hinteren Gebärmutterhalses, der hinteren Scheidenwand und des Rektums. Die Hysterektomie mit der Entfernung aller sichtbaren Endometrioseherde führt gewöhnlich zur Linderung der Schmerzen der Patientinnen.